Die Anwendung von Hypnose im therapeutischen Bereich hat eine lange Geschichte, die vermutlich älter ist als die jedes anderen therapeutischen Mediums. Bereits in den ältesten Schriftdokumenten der Menschheit wird sie erwähnt (weitere Informationen finden Sie in “Das große Handbuch der Hypnose”). Ihr verstärkter Einsatz erfolgte jedoch erst nach ihrer wissenschaftlichen Wiederentdeckung durch den deutschen Arzt und Theologen Mesmer im Jahr 1775.

Seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts erfährt die Hypnosetherapie eine gewisse Wiederbelebung. Einerseits zeigen sich zunehmend die Grenzen und Nachteile der physikalisch-chemischen Medizin, wie z. B. Nebenwirkungen und Erregerresistenzen, andererseits sind die verschiedenen Formen der Hypnosetherapie aufgrund des Fortschritts von Forschung und Verfahrensweisen besser abgesichert.

Während in der Vergangenheit suggestiv geprägte Verfahren im Vordergrund standen, liegt die Zukunft dieser Therapiemöglichkeiten wahrscheinlich in der Verknüpfung von Tiefenpsychologie und Hypnose. Es ist wichtig zu beachten, dass Hypnose meist unbemerkt und unbewusst in jeder Art von Behandlung mitspielt, jedoch manchmal sogar negativ für den Patienten wirken kann, wenn der Therapeut ihre Grundlagen und Möglichkeiten nicht kennt. Leider sind diese Grundlagen selbst unter Fachleuten immer noch wenig bekannt, obwohl in den letzten Jahren zahlreiche Forschungen die hohe Wirksamkeit der Hypnosetherapie, selbst bei schweren körperlichen Erkrankungen, belegt haben.

Häufig wird Hypnose fälschlicherweise als zudeckende Therapieform bezeichnet, was darauf hindeutet, dass Störungen oder Erkrankungen durch Suggestionen lediglich überdeckt werden. Tatsächlich bezeichnet Hypnose zunächst lediglich einen Bewusstseinszustand und keine spezifische Therapieform. In Hypnose können verschiedene Therapieformen zum Einsatz kommen, sowohl suggestive als auch analytische, die die Ursachen von Krankheiten aufdecken. Insbesondere die analytischen, tiefenpsychologischen Möglichkeiten, die sich durch die Anwendung von Hypnose in der Therapie ergeben, gewinnen heute immer mehr an Bedeutung.

Diese Entwicklung ist leicht verständlich, wenn man bedenkt, dass die gesamte frühe Kindheit einem natürlichen Dauerhypnosezustand ähnelt. Folglich werden alle frühkindlichen Erziehungsprägungen, die bei zahlreichen seelischen und körperlichen Erkrankungen eine ursächliche Rolle spielen, in Hypnose in die tiefen Seelenschichten eingegraben. Daher können sie auch nur in Hypnose wieder aufgelöst oder verändert werden.

Die Psychoneuroimmunologie, also die Wissenschaft von den seelischen Einflüssen auf die Funktion des menschlichen Nerven- und Immunsystems, hat viele dieser Wechselwirkungen nachgewiesen.

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